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Paartherapie mal anders

Haben Sie schon genug (gut gemeinte) Ratschläge erhalten?

 

Verstehen Sie noch, was geschieht?

 

Haben Sie sich verfangen in Schuldzuweisungen?

 

Hat sich der Umgangston verändert?

 

Spüren Sie noch Nähe?

 

Lieben Sie sich noch?

 

Sexualität?

 

 

Beziehungen zwischen Menschen sind spannend. Besonders Zweierbeziehungen. Je näher man sich rückt, umso problematischer kann es werden. Bedauernswerterweise ist es so, dass man das, was am meisten liebt, häufig auch am heftigsten verletzt. Die Nähe schafft nicht nur angenehmes Vergnügen.

 

Und Paarbeziehungen leben voneinander. Sie nähren sich gegenseitig. In jeder Beziehung entsteht Nahrhaftes und weniger Kraftspendendes, entstehen Vor- und Nachteile. Wenn die Nachteile für einen überwiegen, gerät die Beziehung leicht in eine Schieflage.

 

Auch eine Ausgewogenheit von Nähe und Distanz, von Zweisamkeit und Einsamkeit, kann bedeutend sein für ein gutes Zusammenleben. Ständiges Zusammensein oder häufiges voneinander Entferntsein, bringen nicht nur Freude in eine Beziehung.

 

Paarbeziehungen entstehen aus Einzelbeziehungen. Jeder bringt seine eigene Vorgeschichte mit. Oftmals entstehen nicht ganz unproblematische Vermischungen mit Erlebnissen aus der jeweiligen Herkunftsfamilie und Ereignissen aus der aktuellen Lebenssituation als Paar. Darin kann Zündstoff liegen. Eine Gegenwartsbeziehung hat immer ihre eigene Geschichte und ihre Vorgeschichten.

 

Die Sprachebenen in einer Paarbeziehung sind vielfältig. Manchmal gerät die Kommunikation aus den Fugen. Man versteht sich plötzlich nicht mehr, wird lautstark oder schweigt sich an. Vielfach erscheinen Flucht, Angriff oder Ohnmacht als einzige Handlungsalternativen.

 

 

 

Eine gute Paartherapie berücksichtigt all diese Einflüsse und noch etwas mehr. Sie arbeitet weniger auf der Ebene der Schuld, als vielmehr auf einer Ebene des gegenseitigen Verstehens. Beide Partner erhalten in der Therapie den Schutz und das Verständnis des Therapeuten. Er ist sozusagen der Anwalt beider Menschen, schaut auf Verletzungen, klärt die Kommunikation, leistet Hilfestellung, sucht gemeinsam nach einer Lösung für ein gutes Zusammen- oder Getrenntsein. (AS)