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Neues Jahr – neues Glück?

Neues Jahr - neues Glück
Neues Jahr - neues Glück? (Foto: CC0)

Diese Frage stellt sich häufig in den ersten Tagen eines neuen Kalenderjahres: „Was das neue Jahr mir wohl bringen mag?“ Geht es so „bescheiden“ weiter wie das alte oder darf ich eine glückliche Zeit erhoffen? Habe ich schon wieder die berühmte „A….-Karte“ gezogen? Bin ich abermals dabei, wenn es Krankheit, Leid, Einsamkeit, Streit oder Stress im Leben zu verteilen gibt? Kaum ist die Hochstimmung von Silvesternacht und Neujahrstag verflogen, finden wir uns im „normalen“ Leben wieder. Erste Skrupel kommen auf, Katerstimmung stellt sich ein. Das Gedankenkarussell beginnt zu drehen:

 

Ist das Leben Schicksal? Habe ich überhaupt Einfluss auf mein Leben? Wenn´s überhaupt eine höhere Macht oder einen Gott geben sollte, würfelt sie/er vielleicht um mein Schicksal? Ist das, was ich in der Kindheit (an Prägung und Bindung) erfahren habe, schicksalhaft für mein ganzes Leben? Komme ich da irgendwie raus? Habe ich überhaupt kein Glück im Leben?

 

Der Glücksforscher (mit dem schwierig auszusprechenden Namen) Mihály Csíkszentmihályi, emeritierter Professor für Psychologie an der University of Chicago, hat in seinem Buch „Flow – das Geheimnis des Glücks“ (Stuttgart, 1992/2017) herausgestellt, dass „Glück nicht etwas ist, was einfach geschieht.“ Er schreibt auch, dass Glück keine Anreihung von angenehmen Zufällen sei. Glück sei vielmehr ein Zustand, „für den man bereit sein muss.“ Menschen, die lernten ihre inneren Erfahrungen zu steuern, hätten Einfluss auf ihre Lebensqualität, was dem Zustand des Glücks sehr nahe komme.

 

Klingt gut. Aber wie kann es gelingen, zum Steuermann, zur Steuerfrau des eigenen Lebens zu werden, so dass sich der Weg in Glücksregionen sicher anpeilen ließe? Anfragen an das persönliche Schicksal hätten sich dann möglicherweise von selbst erledigt. Eine Koordinate ist sicherlich das Kennenlernen seiner eigenen Gefühle und Bedürfnisse. Das, was sich im Konfliktfall sehr schnell und fast in atemberaubender Geschwindigkeit hinter vielfältigen seelischen Abwehrmechanismen verbirgt, lohnt fürs Leben erkannt zu werden. Erkannt – gebannt? Nicht ganz. Aber der richtige Weg scheint es schon zu sein.