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Der Wind und seine Räder

Mir scheint, sie wachsen inzwischen wie Pilze aus dem Boden und wirken dabei wie übergroße, genmanipulierte Flügelmonster. Vertraute Landschaften sehen auf einmal ganz anders aus. Nicht dass ich etwas gegen die Energiewende hätte. Nein. Ich weiß schon, dass der Strom nicht nur aus der Steckdose kommen kann. Aber mehr werden sie schon. Das ist auffallend. Standort um Standort werden der Natur abgerungen und wahrscheinlich für lange Zeit besetzt. Evolution mal anders als es natürlich vorgesehen ist. Windräder scheinen die neuen stählernen Pionierpflanzen des 21. Jahrhunderts zu sein. Sind sie uns Zeichen einer kulturellen - inmitten der natürlichen - Evolution?

 

Wenn sie sich drehen, hört man ihren Flügelschlag. Schwungvoll durchschneiden sie die Lüfte und quittieren dies mit mächtigem Surrgeräusch. Weh dem, der unmittelbar darunter steht. Da könnte einem angst und bange werden. Unaufhaltsam bewegen sie sich, drehen sich dem Wind entgegen und erzeugen ihren elektrischen Strom. Haushaltsgeräte, PCs, Geräte am Arbeitsplatz saugen ihn regelrecht auf. Jeder Flügelschlag bedeutet Strom: Flügelschlag – Strom und wiederum Flügelschlag … Na, Sie wissen wohl wie es weiter geht …

 

Jetzt scheint es Zeit, sich die Frage zu stellen, wie viele Flügelschläge an Strom ich für mein eigenes Leben benötige? Bin ich doch selbst Teil der industrialisierten Welt als auch Teil der Natur. Wie viel Strom brauche ich zum Leben? Woher beziehe ich die Energie für mein Leben? Windräder? Lebensenergie aus der Steckdose? Geht wohl eher nicht. Da muss es auch andere Formen geben. (AS)