· 

Alleh hopp – alles steht auf dem Kopp!

Fasend, Fasching, Karneval
Fasend, Fasching, Karneval (Foto: CC0)

Die Fasend greift um sich. Sie zieht in ihren Bann. Fast überall finden sich Menschen in feucht-fröhlicher Stimmung und einfallsreicher Verkleidung. Viele Veranstaltungen locken. Alte Traditionen werden neu belebt. Frohsinn, Lust und Heiterkeit machen ihre Runde. Düsteres will vertrieben werden. Dem Winter, der Kälte und der Dunkelheit endlich der Garaus. Außen wie innen. Weg damit, vorüber, aus. Genug davon. Helles und Fröhliches wollen ins Leben.

 

Ist doch prima, wenn es nach außen will. Raus damit, wenn es da sein möchte. Erstaunlich, denn es geschieht wie von selbst mit Humor und Leichtigkeit. Jeder Faasendbooz weiß darum. Schöne Zeit und doch so vergänglich. Darum jedes Jahr aufs Neue und am besten das ganze Jahr: Fasching, Fasend, Karneval und Fröhlichkeit. Das Leben will gelebt werden. Humorvoll. Leicht. Ist doch sinnvoll. Oder?

 

Nicht jeder Mensch empfindet so. Nicht jeder kann so leben. Und dennoch klasse, wenn sich andere Möglichkeiten bieten. Wie befreiend kann es wirken, aus der eigenen Haut zu schlüpfen. Frohsinn statt ... zu erleben, mag wie Sonnenschein sich anfühlen. Menschen, die das Dunkle gewohnt sind zu erfahren, eigentlich in ihrem Schatten leben, kann es schnell ungemütlich dabei werden. Verunsichert. Ungewohnt. Gefährlich? So viel Helligkeit im Leben? Kann ich dem trauen? Es braucht Gewöhnung und Geduld, Gemeinschaft und Geselligkeit, Verstehen und Vertrauen. Nicht einfach und dennoch.

 

Wem nicht danach ist, da kann es werden. Wer viel davon hat, schöpft aus dem Vollen. Kleine und insbesondere große Mengen von dem allem verlangen eine gute Verdauung. Körperlich wie seelisch. Nehmen wir Rücksicht aufeinander. Keine Fröhlichkeit ohne Traurigkeit. Kein Glück ohne Pech. Keine Freude ohne Schmerz. Kein Licht ohne Dunkelheit. Es ließ sich endlos fortsetzen. Diese Gegensätze wollen erst einmal verdaut werden.

 

Vielleicht nicht schlecht, dass einmal alles auf dem Kopp stehen darf. Auch das Denken. Sozusagen alles verkehrt sein darf. Perspektivwechsel. Neu beginnen. Fördert die Verdauung. Am besten jetzt und heute. Also erstmal das Ganze auf einen neuen Anfang setzen. Im Computerdeutsch spräche man von Reset. Oder? Also gut, dass es die Fasend gibt. Reset! Nein, Quatsch. Alleh hopp! Alles steht auf dem Kopp!