· 

Alles klar?

Klarheit, Unklarheit
Foto: CC0

Oder eher doch nicht? Mitunter lebt es sich in der Unklarheit gar nicht schlecht. Vielfältige Abwehrmechanismen arbeiten in unserer Psyche, ohne dass wir sie bemerken. Sie verrichten ihre Arbeit ähnlich wie es das Immunsystem auf körperlicher Ebene tut. Zum Wohl des Organismus. Und meist arbeitet es im Hintergrund. Das normale körperliche Geschehen geht fast wie gewohnt weiter. Ähnlich ist es auf psychischer Ebene. Abwehrmechanismen sind tätig während des ganz normalen Tagesablaufs. Und auch da wiederum eine verblüffende Ähnlichkeit, nämlich genau darin, wenn sie in den Vordergrund treten, ist es hilfreich, genauer hinzuschauen. Dann wäre es nicht schlecht, wenn man diese beiden Systeme unterstützt. Wie? Auf zwei Arten nehmen sie Hilfe dankbar an. Auf der Seite ihrer Stärkung und auf der Seite der Ursachenbekämpfung, also weshalb sie aktiv wurden.

 

Unklar

 

Unklarheit muss also nicht per se schlecht sein. Sie könnte durchaus auch als Zeichen gewertet werden, dass soweit alles okay ist. Wer kann schon von sich sagen, dass er vollkommen gesund sei.  Es gibt doch den bekannten Joke: „Was du bist gesund!? Das kann nicht sein. Du bist sicher nur noch nicht ausreichend untersucht!" Okay sein, im Sinne von in Ordnung, hieße dann im Gegensatz zu einem statischen Verständnis von gesund und krank: „Ja, es geht.“ Oder auch: „Es ist ein auf und ab.“ Genau dies entspräche nämlich einer natürlichen Wellenbewegung. Auf und ab. Manchmal sanft. Hier und da auch mal heftig. Da wäre man in einem Fließgleichgewicht. Ständige Klarheit ist in solch einer Fließbewegung gar nicht möglich. Vielleicht zwischen dem ein oder anderen Wellental. Da ist ein Blick auf den Grund vielleicht möglich.

 

Auf und Ab

 

Die Zeit zwischen den heftigsten Ausschlägen ist vielleicht keine schlechte, um auf den Boden der Tatsachen zu schauen. Denn auf körperlicher wie seelischer Ebene ist es bei heftigen Symptomen zunächst einmal erforderlich, sich auf Symptomebene Linderung zu verschaffen oder entsprechende Heilungsunterstützung einzufordern. Dies ist vorrangig. Wer könnte im Moment größter Schmerzen oder heftigster Leiden den Finger genau auf der Wunde ertragen? Vielleicht ist nur den größten Helden dies gegeben. Aber jedem anderen wird zunächst die Linderung vorrangig sein. Danach ist Zeit, sich der Ursachen oder der Stärkung anzunehmen. Klarheit könnte jetzt weiterhelfen. Was löste diese heftigen Symptome aus? Waren sie einmalig? Oder kommen sie wieder und wieder vor? Ahne ich vielleicht, womit sie zusammenhängen könnten? Kann ich selbst Abhilfe schaffen oder mir Selbstunterstützung geben?

 

Klar

 

Im Monat Januar, mit seinen wieder mehr werdenden Tages- und Lichtstunden, könnte sich eine gute Gelegenheit bieten, länger andauernden Geschichten mit Klarheit zu begegnen. Klares Wetter, klare Sicht an manch einem Januartag könnten sich als äußeres Zeichen nutzen lassen, ins eigene Innere zu schauen, um sich klar zu werden. Könnte hilfreich sein. Und keine Angst. Klarheit wird nicht auf Dauer bleiben und das Leben unnötig schwer oder zu klar im Sinne von illusionslos machen. Die nächste Welle kommt bestimmt und mit ihr das gewohnte Auf und Ab. Das Leben geht weiter, auch nach kurzen klaren Einsichten. Aber vielleicht lebt es sich in der Unklarheit des Lebens mit der ein- oder anderen Klarheit ein wenig leichter. Übung macht den Meister. Auch was Klarheiten anbelangt. Ansonsten darf man weiter seinen körperlichen und seelischen Kräften trauen, die einem helfen, durch die Wellentäler des Lebens hindurchzukommen.

 

Wünsche

 

Alles Gute Ihnen in allen klaren und unklaren Momenten Ihres Lebens. Das wünscht Ihnen von Herzen das Team der Praxis für Psychotherapie, Barbara Schlemmer, Dipl. Psychologin und Andreas Schlemmer, Heilpraktiker für Psychotherapie. Und halten Sie durch im Auf und Ab des Lebens. Es lohnt sich. Denn Höhen und Tiefen wechseln ab. Immer. Wenn es auch manchmal einer Unterstützung bedarf, um es wieder zu erkennen.