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Was vom Jahr so übrig bleibt:

Jahreswechsel: Was vom Jahr so übrig bleibt - Blogbeitrag der Praxis für Psychotherapie, Barbara Schlemmer, Dipl. Psychologin
Foto: CC0

vor allem die Hoffnung, dass sich in uns wandeln möge, was uns lähmen könnte. Leid, Schmerz, Widersprüchliches, aber auch Einsamkeit, Isolation, Kontaktabbruch, Streit, wie auch Unverständnis, Ärger, Wut, Verletzung und andere Unerbittlichkeiten mehr, verlangen es. Sie mögen sich so in uns wandeln, dass sie nicht mehr weiterwirken.

 

Stattdessen könnten Hoffnung, Freude, Lebensmut in uns und im menschlichen Miteinander neu erwachen. Rainer Maria Rilke versteht und unterstützt diese Hoffnung. Er schreibt dem Verleger Alfred Walther Heymel im Dezember 1907:

 

„Tage, wenn sie scheinbar uns entgleiten, gleiten leise doch in uns hinein, aber wir verwandeln alle Zeiten; denn wir sehnen uns zu sein...“

 

Sein. Und nicht aufgeben in schwerer Zeit. Darauf vertrauen, dass am Ende in der Wandlung alles gut werden könnte. Und dieses Gute liegt sehr nah. Im Innersten eines jeden Menschen. Garantiert und sehr sicher. Ruft man es beim richtigen Namen, so kommt es unverhohlen. Franz Kafka deutet an:

 

„Es ist sehr gut denkbar, dass die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt, aber verhängt, in der Tiefe, unsichtbar, sehr weit. Aber sie liegt dort, nicht feindselig, nicht widerwillig, nicht taub. Ruft man sie mit dem richtigen Wort, beim richtigen Namen, dann kommt sie. Das ist das Wesen der Zauberei, die nicht schafft, sondern ruft.  (Kafka, Tagebücher, 18.10.1921)

 

Einen zauberhaften Jahreswechsel, beim dem nur bleibt, was bleiben will, sich wandelt, was sich wandeln mag, das wünschen Ihnen von Herzen, das Team der Praxis für Psychotherapie, Barbara Schlemmer, Dipl. Psychologin und Andreas Schlemmer, Heilpraktiker für Psychotherapie. Seien Sie oder werden Sie es, ein Mensch im Sein. Rufen Sie dazu doch einfach die für Sie richtigen Worte. Und die Herrlichkeit kommt.