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Appell für einen besonnenen Umgang mit Furcht und Ängsten

Angst, Furcht, Corona, Virus, pandemie
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„Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern dass man nie beginnen wird zu leben.“

 

Dieses Zitat wird dem römischen Kaiser Marcus Aurelius (*121; +180 n. Chr.) zugeschrieben. Er galt als Philosoph, als ein Mensch, der denkend und lebensklug versuchte, Antworten auf grundlegende Fragen des Menschseins zu finden. Ob dieses Zitat nun im Original auf Lateinisch („Non mortem timeas, sed tuam vitam numquam incipere“) ausgesprochen und mündlich überliefert wurde oder in der griechischen Schriftsprache, ist für den Sinngehalt unerheblich.  Es ist eher eine wissenschaftliche Frage, sich diesen Hintergründen zu widmen.

 

Interessant ist diese Aussage aber in jedem Fall. Denn es betrifft Menschen zu jeder Zeit. So könnte es sich als hilfreich erweisen in all den Lebensphasen, in denen sich der Blick vom Negativen fast nicht mehr lösen lässt. Wenn die Angst bereits sehr groß geworden ist. Als Menschen dieser Zeit wissen wir um die Gefahren, denen wir weltweit ausgesetzt sind oder sein könnten: Hunger, Krieg, Armut, Krankheit, Epidemien, Pandemien, Umweltzerstörung, Ressourcen-Verknappung, Reichtums-Schere, Ellbogengesellschaft  und anderes mehr. Viren, und nicht nur im World wide web, können bei dieser engen Vernetzung der Welt schnell um sich greifen und damit auch große Ängste verbreiten. Todesängste sind vorstellbar.

 

Im Altertum waren es andere Ängste, die konkret vorherrschten. Aber ihr Angstgehalt ähnlich. Es drohten keine Corona-Ausbrüche, keine Atomkriege, keine weltweite Umweltzerstörung. Die Angst vor Aufständen, Kriegen und Krankheiten waren aber ebenso groß. Das Gefühl der Hilflosigkeit, der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins genauso. Aus dieser Situation heraus und aus den Erfahrungen der Geschichte formulierte Aurelius seine Lebensweisheit. Sie ist kein Aufruf zur Gleichgültigkeit. Auch nicht zur Vorsichtslosigkeit. Aber sie mahnt zur Gelassenheit, indem sie dem drohenden Tod das Leben gegenüberstellt, dass jetzt und nicht später gelebt werden will.

 

So könnte man auch sagen: „Du sollst nicht den Tod fürchten, sondern du sollst fürchten, dein Leben niemals zu beginnen.“ Erst im Verhältnis und angesichts der Gefahr aus lauter Furcht vor dem Tode, nicht zu leben, verliert der Tod einen seiner vielen Schrecken. Jetzt leben, trotz Corona-Viren, trotz realer und künftiger Kriege, trotz Umweltkatastrophen und vielem mehr. Leben, um des Lebens willen: Leben, weil es gelebt werden will. Leben mit Mensch, Natur und Umwelt. Egal wie sie im Moment für uns ausschaut. Aufmerksam leben, um mich, den anderen, um mich und das andere zu schützen und zu bewahren! Mit Vorsicht und Umsicht, statt Panik und Hysterie. Jetzt leben, anstatt das Sterben zu beginnen. Jetzt besonnen leben mit der Furcht und trotz der Ängste.

 

Ihnen alles Gute. Bleiben Sie oder werden Sie wieder gesund. Leben Sie Ihr Leben besonnen. Am besten bereits jetzt und in diesem Augenblick. Das wünscht Ihnen von ganzem Herzen das Team der Praxis für Psychotherapie, Barbara Schlemmer, Dipl. Psychologin und Andreas Schlemmer, Heilpraktiker für Psychotherapie.

 

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Mehr über Ängste, Panik, Phobien aus Sicht von Betroffenen:

 

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Mehr über Behandlungsmöglichkeiten:

 

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