Humor
Humor:
Wer kennt den Spruch nicht: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht.“ Ja, das ist schon irgendwie richtig und dennoch etwas sparsam ausgedrückt, wenn man Humor und seine große Bedeutung für den Menschen beschreiben will. Im Herkunftswörterbuch des Dudens heißt es deshalb vollkommen richtig: Humor sei „die Begabung eines Menschen, der Unzulänglichkeit der Welt und der Menschen, den alltäglichen Schwierigkeiten und Missgeschicken mit heiterer Gelassenheit“ zu begegnen.
Gut, dass diese Begabung in Menschen so zu finden ist. Wohl mal mehr und mal weniger. Von Haus aus vollkommen humorlose Menschen findet man kaum. Es ist eher die Schwere des Lebens, die Härte des Schicksals, die Größe des persönlichen Leids, die Verzweiflung einer Situation, die einem den angeborenen Humor vergehen lässt.
Zugegeben, es ist auch schwer in der Betroffenheit einer Situation, wenn man von Gefühlen überflutet wird oder gar von ihnen gänzlich abgeschnitten ist, humorvoll und gelassen zu reagieren. Da hat man zunächst genug mit sich selbst zu tun. Wo soll da der Abstand herkommen, der notwendig scheint, um stattdessen Heiterkeit, Stimmung, Freude, Frohsinn, Witzigkeit zuzulassen?
Trotzdem lachen, so wie es im Sprichwort heißt? Vielleicht eine wirklich gute Idee! Denn Lachen ist gesund. Die Forschung in Medizin und Psychologie belegen es. Da gibt es keinen Zweifel. Es wirkt angstlösend, reduziert das Schmerzempfinden und steigert das Durchhaltevermögen, entspannt und entstresst. Lachen ist wohltuend für Körper und Seele. Wenn auch manchmal nur für Augenblicke. Aber es sorgt so für die notwendigen Unterbrechungen, gerade dann, wenn man unter hoher Anspannung oder unter Dauerstress zu stehen scheint.
Es ist dabei bei weitem nicht immer die Außenwelt, die einem Stress verursacht, die Situation am Arbeitsplatz oder Zuhause, die gesellschaftlichen Umstände oder existentiellen Nöte. Oftmals sind es unsere Gedanken, die Stress auslösen und üble Gefühle von Angst und Bedrücktheit auslösen und den Körper zu unangenehmen Reaktionen zwingen.
Wie gut, dass humoristische Situationen manchmal wie aus dem Nichts über uns hereinbrechen und ein Schmunzeln, ein Lächeln oder ein herzhaftes Lachen hervorrufen können. Ein Witz, eine Komik, eine Ironie, ein Gag, ein Kalauer, ein Scherz, eine Groteske und anderes mehr, treffen oftmals genau ins Schwarze, treffen auf etwas, was ausgedrückt werden will.
In der Psychotherapie wird Humor daher in all seinen Varianten als ein Instrument der seelischen Widerstandskraft sehr geschätzt. Die aktuelle Resilienzforschung belegt dies mit eindeutigen Forschungsergebnissen.
Literaturhinweise, falls man tiefer ins Thema "Humor und Psychotherapie" einsteigen möchte:
· Egon Fabian, "Humor und seine Bedeutung für die Psychotherapie", Gießen, 2015
· Barbara Wild, Herausgeberin, "Humor in Psychiatrie und Psychotherapie", Stuttgart, 2012
· Bernhard Trenkle, "Das Ha-Handbuch Psychotherapie: Witze, ganz im Ernst", Heidelberg, 2013
Das lädt doch geradezu ein, sich auf Humoristisches einzulassen. Vielleicht ermutigt es, ein Lachen doch wieder einmal zuzulassen, trotz der derzeitigen Situation, trotz eines Leidens, trotz meiner Ängste, trotz meiner Bedrücktheit, Wut oder Verzweiflung...?
Vielleicht erkenne ich mich, andere oder eine Situation im Spiegel eines Wortwitzes wieder? Vielleicht hilft es mir, mich, andere oder eine Situation in einem anderen Licht zu betrachten? Vielleicht hilft mir ein wenig Humor, das Leben besser zu gestalten? Vielleicht hilft mir eine Portion Humor sogar dabei, mein eigenes Leben und mein Schicksal mit Blick auf das große Ganze der Existenz zu relativieren: Schweres würde ein wenig leichter, Unabdingbares vielleicht annehmbar? Wer weiß.
Daher braucht man den Witz im Hinblick auf die Psyche nicht unbedingt wie Siegmund Freud zu verstehen, der meinte, "dass der humoristische Lustgewinn aus erspartem
Gefühlsaufwand" hervorgehe, weil Verdrängungsmechanismen der Seele (Psyche) durch ihn kurzzeitig aufgelockert würden. Wie auch immer. ("Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten", S. Freud,
1905)
Lassen Sie uns der Schwere des Lebens und der Intellektualität des menschlichen Geistes immer mal wieder innerlich die lachende Seite entgegenhalten:
Anfang:
Psychiater: "Ich kenne ihr Problem noch nicht, darum fangen Sie am besten ganz am Anfang an."
Er: "Am Anfang schuf ich Himmel und Erde."
Kontaktschwierigkeiten:
Psychiater: "Und worauf führen Sie ihre Kontaktschwierigkeiten zu anderen Personen zurück?"
Patient: "Aber das sollst du doch herausfinden, du verdammtes Arschloch!"
Tarzan:
Im Wartezimmer beim Psychiater steht plötzlich einer auf, klopft sich auf die Brust und schreit: "Ich bin Tarzan!"
Der Arzt kommt raus und fragt: "Wer hat Ihnen das gesagt?"
"Der liebe Gott!"
Da meldet sich ein anderer aus der Ecke: "Was soll ich gesagt haben?"
Zeichnungen:
Der Psychiater zeichnet einen senkrechten Strich: "Woran denken Sie dabei?"
"An Sex", antwortet der Mann.
Der Psychiater zeichnet einen Kreis. "Und woran denken sie hierbei?"
"An Sex!", antwortet der Mann.
Der Psychiater zeichnet einen Stern. "Und dabei?"
"An Sex natürlich."
Der Psychiater legt den Bleistift aus der Hand und sagt: "Ich habe den Eindruck, Sex ist eine fixe, zwanghafte Idee bei ihnen."
"Bei mir? Wer hat denn hier das ganze obszöne Zeug gemalt!?"
Sänger:
Ein sehr von sich und seiner Kunst überzeugter Hobby-Sänger zum Tontechniker: „Hallo! Hallo, hallo! Hallo… Ich kann mich nicht hören!“
Tontechniker: „Hast du ein Glück!“
Napoleon:
Ein Mann mit einer Frau an der Hand stürmt in das Sprechzimmer des Psychiaters.
"Gestatten", sagt er, "mein Name ist Napoleon Bonaparte.
Ich habe ein Problem mit meiner Frau Josephine.
Sie hält sich für eine gewisse Frau Müller?!"
Rechenaufgabe:
Drei Patienten einer Station werden vom Psychiater untersucht.
Psychiater zu Patient 1: "Wieviel ist 2x2?"
Patient 1: "5000!"
Psychiater zu Patient 2: "Wieviel ist 2x2?"
Patient 2: "Mittwoch!"
Psychiater zu Patient 3: "Wieviel ist 2x2?"
Patient 3: "Vier."
Psychiater: "Sehr gut. Können Sie mir auch erklären, wie Sie auf dieses Ergebnis gekommen sind?"
Patient 3: "Nichts einfacher als das. Ich habe 5000 durch Mittwoch geteilt ..."
Psychoanalyse:
Weshalb geht eine Psychoanalyse bei Männern schneller als bei Frauen?
Wenn es darum geht in die Kindheit zurückzugehen, sind die meisten Männer ja bereits schon da.
Insekten:
Stürzt eine junge Frau beim Psychiater rein.
„Überall Insekten, überall Insekten“, schreit sie.
„Überall Insekten.“ Sie wedelt wild mit den Armen rum.
Der Psychiater wedelt nun auch wild mit den Armen rum und ruft:
„Doch nicht alle rüber zu mir!“
Einhorn:
Wollte beim Tierarzt einen Termin für mein Einhorn holen.
Er meinte, ich solle zum Psychologen gehen.
Was soll denn um Gottes Willen ein Einhorn beim Psychologen?
Glühbirne:
Wie viele Psychologen braucht man, um eine Glühbirne auszuwechseln?
Nur einen, aber die Glühbirne sollte auch wollen!
Luftballon:
Geht ein Luftballon zum Psychologen und sagt:
„Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Ständig fühle ich mich so aufgebläht und ja, da ist auch noch diese verdammte Platzangst.“
Name:
Fragt der Psychiater: „Na, wie heißen Sie denn heute?“
„Richard Gere!“
„Komisch, gestern hießen Sie doch noch Kim Basinger?!“
„Ja, richtig, das war mein Mädchenname!“
Uhrzeit:
Treffen sich zwei Psychologen.
Fragt der eine: "Weißt Du wieviel Uhr es ist?".
Antwortet der andere: "Nein, aber gut, dass wir mal drüber gesprochen haben!!!"
Die beiden treffen sich eine Woche später wieder.
Der eine fragt: "Und, weißt Du inzwischen wieviel Uhr es ist?"
"Nein!", sagt der andere. "Aber ich kann schon viel besser damit umgehen!"
Minderwertigkeitskomplex:
Nach der längeren Sitzungsreihe fragt der Psychologe den Patienten:
"Na, wie sieht es nun mit Ihren Minderwertigkeitskomplexen aus?"
"Prima, sie sind komplett weg. Das verdanke ich allein Ihnen, Sie eingebildeter, aufgeblasener, eitler, alter Sack!"
Schuld:
Zwei Heranwachsende beim Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten.
Meint der eine zum anderen:
"Du, der ist sehr gut. Er sucht die Schuld immer bei den Eltern!"
Hypnose:
"Wie geht es dir? Du warst doch längere Zeit nicht mehr beim Psycho, nicht?"
"Ja das ist wahr. Aber nun geht es mir wieder sehr gut. Ich habe mir nämlich früher eingebildet, ich sei ein Auto. Das ist glücklicherweise vorbei."
"Was hat denn geholfen?"
"Hypnose!"
"Und jetzt hast du keine seelischen Probleme mehr?"
"Nein. Keine Probleme mehr mit der Zündung, dem Vergaser oder der Batterie. Jetzt, als Straßenbahn ist das ja vorrüber. Die fährt ja von selbst."
Geheilt:
Ein Therapeut: "Gratuliere! Ich habe Sie von Ihrem Wahn geheilt."
Der Ex-Patient kläglich: "Was gibst denn da zu gratulieren? Gestern war ich der Größte, heute bin ich nur noch ein Nobody, ein Nichts."
Bodensee:
Ein paar „Spezialisten“ fahren Auto.
"Halt!" ruft einer plötzlich, als er eine Pfütze sieht: "der Bodensee!"
Er klettert aufs Autodach und macht einen Kopfsprung ins vermeintlich kühle Nass.
Als er wieder zu sich kommt, sagt er: "Alles klar Jungs, wir können weiterfahren. Ist zugefroren!"
Therapeuten:
Ein Mensch fragt: "Wo geht es hier zum Bahnhof?"
Es antworten:
Der Gesprächstherapeut: "Sie wissen nicht wo der Bahnhof ist und das macht Sie nicht nur traurig, sondern auch ein Stück weit wütend?"
Der Tiefenpsychologe: "Sie wollen verreisen?"
Der Psychoanalytiker: "Sie meinen dieses lange dunkle Gebäude, wo die Züge immer rein- und raus-, rein- und rausfahren?"
Der Sozialarbeiter: "Keine Ahnung, aber ich fahre Sie schnell hin."
Der Sozialpädagoge: "Ich weiß nicht, aber es ist gut, dass wir jetzt darüber reden können."
Der Gestalttherapeut: "Du, lass das voll zu, dass Du zum Bahnhof willst. Sag ihm, dass du es so willst!"
Der Bioenergetiker: "Machen Sie mal: sch…sch...sch..."
Der Verhaltenstherapeut: "Heben Sie den rechten Fuß, schieben Sie ihn vor, setzen Sie ihn jetzt auf. Sehr gut. Belohnen Sie sich dafür und machen Sie weiter mit dem linken Fuß. Sehr gut!"
Der Psychiater: "Bahnhof? Zugfahren? Welche Kasse? Wo sind Sie versichert?"
Der Neurologe: "Sie haben also die Orientierung verloren. Passiert Ihnen das häufiger?"
Der systemische Familientherapeut: "Was glauben Sie, denkt Ihre Schwester, und was mögen Ihre Eltern fühlen, wenn diese hören, dass Sie zum Bahnhof wollen?"
Der Kurzzeittherapeut: "Stellen Sie sich vor: Plötzlich geschieht ein Wunder und Sie sind schon am Bahnhof. Was ist dadurch anders?"
Der Psychodrama - Therapeut: "Zum Bahnhof. Fein. Das spielen wir mal durch. Geben Sie mir Ihre Mütze, ich gebe Ihnen meine Jacke und dann..."
Der NLP-Therapeut: "Schließen Sie die Augen, stellen Sie sich vor: Eine Blume am Rande Ihres Weges ... ihr Geruch, Ihr Aussehen, ihr Wogen im Wind ... sie weist Ihnen den Weg ..."
Der Positiv - Denker: "Schließen Sie die Augen und sagen Sie zu sich selber: Ich bin wunderbar und einzigartig und ich vertraue meinem Unterbewusstsein, dass es den für mich richtigen Weg weiß."