Wie ich meine Angst verlor

Wie ich meine Angst verlor und wie Ihnen das auch gelingen kann (Thomas Hohensee)
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Wie ich meine Angst verlor und wie Ihnen das auch gelingen kann (Thomas Hohensee, München, 2014)

 

Es gibt so viel Literatur zum Thema Angst, aber dieses Buch ist ein besonderes. Unter der Vielzahl an Veröffentlichungen sticht es hervor, weil es kompakt, sehr strukturiert, ehrlich und umfassend beschreibt, wie ein persönlicher Weg zur Bewältigung einer Angst aussehen kann.

 

Daraus kann man als Betroffener viel für sich selbst lernen. Denn Angst ist ein komplexes Thema und betrifft in ihren unterschiedlichen Ausprägungen zahlreiche Menschen. Angst kann alleine auftreten oder in Kombination mit anderen psychischen oder körperlichen Beeinträchtigungen. Manchmal tritt sie unmissverständlich und offen auf, zuweilen aber auch versteckt oder verkleidet, so dass ihr gar nicht so einfach beizukommen ist. Angst ist komplex, ihre Auswirkungen sind vielfältig und können ganz schön nervig und hartnäckig sein.

 

Deshalb stellt der Autor zu Beginn ganz unverblümt die Frage aller Fragen: „Wie komme ich da heraus?“ Und die Antwort scheint verblüffend einfach zu sein: „Ich lerne es.“ Und ja, man kann es erlernen, seine Angst zu verlernen. Einfach „Wegmachen“ kann man sie so einfach nicht, aber man kann einen persönlichen Weg mit oder ohne therapeutische Begleitung bestreiten, dass sie sich verliert.

 

In wunderbarer Sprache, leicht selbstkritisch und mit einer ordentlichen Portion Humor versehen, beschreibt er seinen Weg. Dabei beleuchtet er auch seine Vorgeschichte, die vielen Irrwege, Seitenwege und Sackgassen, die er gegangen ist, bis er seinem Ziel nähergekommen ist.

 

An den Schluss seines Buches stellt er einen Merkzettel, eine Art persönlicher Bewältigungsstrategie. Er nennt sie seine wichtigsten Regeln zur Angstbewältigung:

 

„1. Sich den Atem bewusst machen, vor allem bei den ersten Anzeichen von Angst. Sofort länger ausatmen als einatmen.

 

2. Regelmäßig den Körper durchspüren. Überflüssige Muskelanspannungen loslassen.

 

3. Sich die Gedanken bewusst machen. Gedankenfehler korrigieren (…)

 

4. Die wichtigsten Bedürfnisse und Herzenswünsche erkennen (…)

 

5. Täglich auf diese Weise trainieren. Mit der Ausdauer eines Langstreckenläufers/in.

 

Mit zunehmender Anwendung und Beherrschung nimmt die Angst ab und das Wohlbefinden steigt.“

 

Von all dem kann man sich ein Stück abschneiden. Deshalb: Absolute Leseempfehlung für Betroffene und Angehörige.

 

(Taschenbuch) 159 S.